image Foto: Bundespolizei

Die Expertise der Frankfurter Abschiebungsbeobachtung war im Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Walsrode gefragt

Auf gute Zusammenarbeit

Abschiebungsbeobachtung besucht Lehrgang der Bundespolizei

Wie gehen Bundespolizistinnen und -polizisten während Abschiebungen auf dem Luftweg mit abgelehnten Asylsuchenden um? Einen Einblick gewannen die Abschiebungsbeobachter:innen am Flughafen Frankfurt Melisa Ergül-Puopolo, Diakonie Frankfurt und Offenbach und Finn Dohrmann, Caritasverband für die Diözese Limburg, während eines Lehrgangs im Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in Walsrode. Sie erlebten zwei Tage lang mit, wie die Bundespolizei Beamtinnen und Beamte auf begleitete Rückführungsmaßnahmen vorbereitet.

Um Abschiebungen auf dem Luftweg zu begleiten, müssen Angehörige von Behörden, meist ist dies Bundes- und Landespolizei, eine dreiwöchige Fortbildung absolvieren. Die Ausbildung wurde konzipiert, nachdem 1999 die Abschiebung des aus dem Sudan stammenden Aamir Ageeb mit dessen Tod endete.

Während des Lehrgangs übten Polizistinnen und Polizisten beispielsweise die deeskalierende Kommunikation zu den Rückzuführenden und das Kapitänsgespräch. Das Kapitänsgespräch war für die Abschiebungsbeobachtung besonders aufschlussreich, denn ihre Beobachtung endet mit dem Einstieg ins Flugzeug, so dass sie das Gespräch mit dem Flugkapitän nicht beobachten können. Beim Lehrgang erfuhren Melisa Ergül-Puopolo und Finn Dohrmann erstmals, wie die Ausbilder den Umgang der Polizistinnen und Polizisten mit Kapitän und Crew schult und worauf es ihnen dabei ankommt.

Die Abschiebungsbeobachtung erhielt auch Zeit für einen kurzen Vortrag, um ihre Aufgaben darzustellen. „Wir haben unseren Wunsch zum Ausdruck gebracht, gut mit den Beamtinnen und Beamten zusammenzuarbeiten“, sagt Melisa Ergül-Puopolo. „Es war ein offener Austausch möglich, in der auch Vorurteile der Polizeikräfte ernstgenommen und diskutiert werden konnten“, ergänzt Finn Dohrmann.

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