Das Projekt Tilda an der Mathildenschule
In der Offenbacher Mathildenschule fühlt sich die Besucher:innengruppe an die eigene Schulzeit erinnert, auch wenn sich dort nur wenige Kinder tummeln. Ferien! Jedoch nicht für das Projekt Tilda, das der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit als Kooperationspartner der Integrierten Gesamtschule mit Grundschule betreibt. Zu den zwei Ganztagsangeboten von Tilda gehört auch die Ferienbetreuung, die jetzt in den ersten drei Ferienwochen läuft. Die Kinder spielen auf dem Hof oder halten sich im eigenen „Tilda-Stockwerk“ auf, betreut von den Mitarbeiter:innen von Tilda. Die dritte Etage mit beeindruckender Ausstattung wurde erst im Schuljahr 2022/23 eingerichtet.
Patricia Kaschky von Tilda merkt man die Freude über die tollen Räumlichkeiten an. 165 Grundschüler:innen nutzen die Ganztagsbetreuung, 70 Jungen und Mädchen der Klassen 5 bis 8 kommen zur Hausaufgabenbetreuung. Auch wenn die Eltern für die Betreuung und Mittagessen (moderat) zahlen müssen, eine Förderung durch das Offenbacher Jobcenter „Mainarbeit“ und das Sozialamt ist möglich, hat sich der Bedarf von Anfang an gesteigert. „Die Kinder hier sind für alles dankbar, was sie erfahren oder geboten bekommen“, sagt Kaschky.
Die Schule liegt in einem Stadtteil mit einem hohen Migrationsanteil. Patricia Kaschky mag dennoch nicht das Wort „Brennpunktschule“. Im Tilda-Team stehen die Kinder im Fokus mit ihren je eigenen Erfahrungen, sagt sie. Natürlich gebe es Sprachschwierigkeiten und kulturelle Unterschiede. „Aber wenn man auf Eltern trifft, deren Kultur keine Schultüten bei der Einschulung kennt, reden wir mit ihnen darüber und verhindern so bei den Kindern Enttäuschung und Benachteiligung“, sagt sie. Man merkt der jungen Frau an, dass sie ihren Beruf liebt.
So freut sie sich mit „ihren“ Kindern über einen nachmittäglichen Snack, den Tilda dank der Kostenübernahme durch die Diakonie-Stiftung Frankfurt und Offenbach und der Esther-Laun-Stiftung zwei Jahre lang bieten kann. „Das tut den Kindern gut“, meint Kaschky. Nicht nur, weil die häuslichen Ernährungsgewohnheiten manchmal besser sein könnten, sondern auch, weil die Kinder bei der Vorbereitung helfen, Obst und Gemüse schneiden lernen und alles schön für die Gemeinschaft herrichten und präsentieren. Vom Energieschub ganz zu schweigen, den jeder Mensch zwischendurch gebrauchen kann. Patricia Kaschky freut sich, dass die Arbeit von Tilda für Kinder so viel bewirken kann – auch dank der guten Kooperation mit der Schule. „So macht Arbeit Spaß“, bekräftigt sie.
Die anderen Teile der Serie:
Sommertour 1: Mit dem Fahrrad zu den Menschen
Sommertour 2: Arbeit in einer „geteilten“ Stadt
Sommertour 3: „Wir sind hier im Viertel zuhaus“
Sommertour 5: Neue Kita im Aufbruch
Sommertour 6: „Wir werden überrannt“
Hier gibt es die gesamte Reportage als pdf-Datei