Der Video- und Filmemacher Gunter Deller realisierte im großen Kirchenraum der Weißfrauen Diakoniekirche eine aufwendige Videoinstallation.
Mit dem Kunstwerk „one another“, das vom 19. März bis 27. April 2018 gezeigt wurde, war die Weißfrauen Diakoniekirche auch auf der Luminale 2018 vertreten.
Eine Finissage mit dem Künstler sowie Kurator Thomas Kober fand am 26. April um 19 Uhr statt. Beim Betreten des Kirchenraums strahlte den Besuchern das Filmbild im dunklen Zwischenraum zwischen Kreuz und Altar entgegen: Eine ruhiges Eintauchen in landschaftliche Räume, geologische Texturen, Menschen im Blickwechsel und mit mobilen Kommunikationsgeräten, traumhafte Collagen. Der Raum war erfüllt mit atmosphärischen elektronischen Sounds. Beim Erreichen der Raummitte wurde eine weibliche Stimme hörbar, die einem über den Köpfen hängenden Schalltrichter entsprang. Diese sprach in simulierten Telefongesprächen mit einem imaginären Partner. Dabei kamen ambivalente Gefühle zum Ausdruck – von Sehnsucht nach Nähe zu Distanz und Wut. Schreie und Flüstern, Signale in Raum und Zeit. An einer Stelle ertönte der Choral „Kreuzige Ihn” aus Bachs Johannespassion. Die Wahrnehmung des Tons veränderte sich je nach Position des Besuchers, während das Bewegtbild wie eine moderne Ikone an seiner Position verblieb. „Die Kirche bietet einen großartigen Resonanzraum zeitgenössischer Fragestellungen: Ich habe alle Möglichkeiten der modernen Kommunikation und finde doch nicht zum Anderen“, sagte der Künstler.
Die Ausstellung fand mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Kulturamtes der Stadt Frankfurt am Main sowie der LUX AV-Technik GmbH statt.