Weißfrauen Diakoniekirche zeigt Bilder von Sven Tadic
Das Pferd als mystisches Wesen, als geflügeltes Pferd, als Kultobjekt, eng verzahnt mit der Entwicklung des Menschen – Pferde ziehen eine Fülle von Assoziationen nach sich.
Städelschüler Sven Tadic ist dem Pferd als Gegenstand seiner Malerei seit Jahren verbunden. Nun zeigt die Weißfrauen Diakoniekirche von Donnerstag, 18. Mai 2023 (Christi Himmelfahrt), 18 Uhr an eine Ausstellung mit „Pferdemalerei“ von Sven Tadic. Zur Eröffnung in der Diakoniekirche an der Weserstraße 5/Ecke Gutleutstraße sprechen die Kunsthistorikerin Franziska Leuthäußer und Thomas Kober, Kurator der Weißfrauen Diakoniekirche. „Sterbende hielten den Schwanz des Pferdes fest, denn die Menschen kannten den Weg zum Himmel nicht, aber das Pferd kannte ihn“ zitiert Kober aus einem Wörterbuch des Aberglaubens.
Pferdemalerei von Sven Tadic
Die Beziehung zwischen Menschen und Pferden reicht mindestens 30.000 Jahre zurück, bereits damals, im Paläolithikum stellten Menschen pferdeartige Kultfiguren her. Auch später trugen Pferde Menschen während kriegerischer Eroberungszüge oder pflügten friedlich die Felder. Kober erinnert auch daran, dass Pferde zur Verkörperung von Siegen und Herrschertum dienten und zum sozialen Ansehen ihrer Besitzer:innen beitrugen.
Ob Sven Tadic in seinen Gemälden all dem nachspürt? „Ja und Nein“, sagt der Kurator, „es gibt diese besonderen Beziehungen, die schon mehr als 30.000 Jahre andauern, und auf der anderen Seite handelt es sich um Malerei und nicht um Archäologie.“
So nähere sich der Künstler dem Thema intuitiv und nicht wissenschaftlich. Hinfällig wirken die Tiere aus manchen seiner Bilder, sie könnten auch als Projektionsflächen für innere Zustände dienen und auch die Betrachtenden könnten darin auch alle Geschöpfe sehen, „auch uns Menschen“.
Wer sich der ganz eigenen Wirklichkeit nähern möchte, die Sven Tadic durch seine Kunst schafft, ist herzlich dazu eingeladen. Der Eintritt in die Weißfrauen Diakoniekirche ist frei, die Gemälde sind bis 29. Juli zu sehen, dienstags bis samstags, 11 bis 17 Uhr.
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Lesen Sie dazu auch die Ausstellungsbesprechung im Montez Express No 12