Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Frankfurt und Offenbach
WESER5 Diakoniezentrum
Hannah – Wohnen für Frauen
Lilith – Wohnen für Frauen
17-Ost Tagestreff für Frauen
Sozialdienst Wohnen und Betreuen
Sozialdienst Offenbach Wohnungsnotfallhilfe
Streetworkerin Kristina Wessel arbeitet in der Außenstelle der Diakonie Frankfurt am Flughafen und kümmert sich dort um rund 200 obdachlose Menschen. Die hessenschau hat sie bei ihrer Arbeit begleitet.
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Diakonie Frankfurt und Offenbach ruft zum Spenden auf. Es wird kälter. Wärmende Orte sind rar. In den Abfallkörben liegen weniger Pfandflaschen. Für Menschen, die keine Wohnung haben, wird dieser Winter sehr hart. Von dem Erlös aus Pfandflaschensammeln oder Betteln können sie angesichts steigender Lebensmittelpreise kaum noch etwas kaufen. Der Preis für eine Gasflasche, die zum Kochen in Gartenhütten oder Abbruchhäusern dient, hat sich vervielfacht. Viele Frauen und Männer, die den heißen Sommer auf der Straße verbrachten, gehen gesundheitlich geschwächt in den Winter. Und die Corona-Pandemie ist nicht vorbei, immer noch müssen Hygiene-Auflagen eingehalten werden. Einen warmen Ort zum Ausruhen und Verschnaufen gibt es deshalb nur auf Zeit. Die Diakonie Frankfurt und Offenbach startet für ihre Arbeit mit wohnungslosen Menschen am 13. November ihre diesjährige Spendenkampagne unter dem Motto: „…DAS WÄR’S!“
Rund 300 Menschen sind in Frankfurt obdachlos Betroffen sind in Frankfurt am Main rund 300 Personen, die keine Unterkunft haben, von einer hohen Dunkelziffer ist auszugehen. Sie schlafen in Nischen im Hauptbahnhof, am Frankfurter Flughafen, vor Geschäften, in S-Bahnstationen. In Frankfurt am Main sind alleine im Bereich der Zentralen Vermittlung von Unterkünften rund 7600 Personen registriert, die.in verschiedenen Unterkünften leben, unter ihnen rund 4700 Geflüchtete. In Offenbach hat die Stadt rund 460 Menschen in Ersatzunterkünften untergebracht, weil sie aus den verschiedensten Gründen keine Wohnung haben.
„Keine Angst vor Obdachlosen … DAS WÄR‘S!“ Wohnungslose Frauen und Männer sowie Menschen, die wenig zum Leben haben, finden Unterstützung bei der Diakonie Frankfurt und Offenbach. Alleine im WESER5 Diakoniezentrum im Frankfurter Bahnhofsviertel wurden die Angebote des Tagestreffs im vergangenen Jahr rund 28.000 Mal genutzt. Mehr als 4300 Kontakte zu Menschen, die auf der Straße leben, hatte die Aufsuchende Sozialarbeit des WESER5 Diakoniezentrums.
Einer von ihnen ist John Thomas Hall. Der 57-jährige Brite ist das Gesicht der diesjährigen Spendenkampagne der Diakonie Frankfurt und Offenbach mit dem Motto „…DAS WÄR‘S!“. Im WESER5 Diakoniezentrum hat er gegessen, sich ausgeruht, Bücher ausgeliehen, mit Sozialarbeitern gesprochen. „Es sind gute Orte“, sagt John Hall über die Einrichtungen der Diakonie. Er braucht nicht viel zum Leben, sagt John Hall, der sich als „Reisender und politischer Aktivist“ bezeichnet. Aber einen Wunsch hat er: „Don’t fear me“ – habt keine Angst vor mir“. Eine Szene hat sich tief in ihm eingegraben: „Ich ging über einen Platz, auf dem Leute saßen, und alle haben ihre Taschen festgehalten, als ich vorbeiging. Aber nur, weil wir auf der Straße leben, sind wir noch lange keine Kriminellen.“
Wohnungslose werden seit langem herabgewürdigt Auch die Armutsforscherin Professorin Susanne Gerull berichtet im Interview zum Auftakt der Kampagne der Diakonie Frankfurt und Offenbach von einer „jahrhundertealten Tradition der Herabwürdigung wohnungsloser Menschen“. Gerull hört von obdachlosen Menschen, dass die Leute ihnen wenigstens ins Gesicht gucken sollen, und nicht weggucken, wenn sie sie sehen. „Es ist für Menschen, die sichtbar wohnungslos sind, ganz dramatisch, wenn sie nicht gesehen werden“, sagt Susanne Gerull.
Wohnungslosigkeit ist eine gravierende Form von Armut Diakoniepräsident Ulrich Lilie spricht in seinem Beitrag für die Spendenkampagne der Diakonie Frankfurt und Offenbach darüber, dass „Wohnungslosigkeit eine der gravierendsten Formen von Armut ist: „Gerade bei Straßenobdachlosen beobachten wir eine starke Verelendung, an die wir uns als Gesellschaft, als Kirche und Diakonie niemals gewöhnen dürfen.“
Jede noch so kleine Spende hilft Markus Eisele, Diakoniepfarrer und Theologischer Geschäftsführer des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach, sagt in seinem Aufruf für die Spendenkampagne: „Wohnungslose Menschen sind ein Teil unserer Gesellschaft. Sie brauchen Wärme und Schutz. Wir von der Diakonie Frankfurt und Offenbach unterstützen sie.“ Und: „Jede noch so kleine Spende hilft. Danke für Ihre Nächstenliebe, damit Menschen in Not erleben: Wir werden gesehen und nicht vergessen.“