Die Diakonie für Frankfurt und Offenbach arbeitet nach folgenden Konzepten und Richtlinien:
In der nachfolgenden Liste können Sie sich über die verschiedenen Modelle und Ansätze informieren.
Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan (HBEP) ist die Grundlage, nach der in den Einrichtungen der Diakonie Frankfurt und Offenbach gearbeitet wird. Im Vordergrund hierbei steht, jedes Kind in seinen individuellen Lernvoraussetzungen, seiner Persönlichkeit und seinem Entwicklungsstand anzunehmen, angemessen zu begleiten und zu unterstützen.
In diesem Kontext steht der HBEP für eine Pädagogik, welche die individuelle Entwicklung des Kindes in aktiver Auseinandersetzung mit der Umwelt aufgreift und das Kind als Ko-Konstrukteur (Mitgestalter) seiner Lernerfahrungen betrachtet:
• Beziehungs- und Vertrauensarbeit als Grundbaustein unserer Arbeit • Zuwendung zum Kind als Basis für Lernprozesse • Entwicklungsprozesse in einem sozialen und kulturellen Kontext • Gewährleistung von ausreichend Freiraum • Bedürfnisorientierung • Anerkennung individueller Stärken und Schwächen • Kinder als aktive Gestalter ihrer Lebenswelten • Partnerschaftliches Handeln und Denken • Soziale Integration
Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird.“ – Emmi Pikler
Das Zitat spiegelt das Verständnis Emmi Piklers, über das Konzept von Selbstständigkeit des Kindes zur freien Entfaltung der Persönlichkeit, wider. Diesbezüglich orientiert sich unser pädagogisches Konzept für Kinder unter drei Jahren nach den drei Säulen von Emmi Pikler:
• Pflege: Behutsame und liebevolle körperliche Versorgung und Kommunikation mit dem Kind • Bewegungsentwicklung: Das Kind entwickelt sich nach eigenem Rhythmus • Spiel: Freies, ungestörtes Spiel in einer geschützten, altersgemäß ausgestatteten Umgebung
Das Bild des Kindes ist durch ein individuelles Entwicklungs- und Lerntempo geprägt, welches sich durch Eigeninitiative und Neugierde leiten lässt.
Die Rolle der Erzieherin und des Erziehers ist hierbei ganz entscheidend, indem es das Kind in einem kontinuierlichen Unterstützungsprozess begleitet. Sie vermitteln dem Kind gegenüber Geborgenheit und Sicherheit sowie durch Beobachtung und Dokumentation die Zeichen und Signale des Kindes entschlüsselt und entsprechend darauf reagiert wird.
Ziel des pädagogischen Verständnisses nach Pikler ist es demnach, dem Kind Raum und Zeit für ein „Sich-Ausprobieren“ zu lassen, ein individuelles Wachsen und Entfalten.
Das Berliner Eingewöhnungsmodell ist ein Konzept, das die elternbegleitete Eingewöhnung in den Kitaalltag unterstützt. In verschiedenen Phasen und mit Unterstützung einer Bezugsperson werden die Kinder mit der neuen Umgebung vertraut gemacht. Entscheidendes Merkmal stellt dabei die Orientierung entlang des individuellen Tempos des Kindes dar. Abhängig von der Persönlichkeit, dem kindlichen Verhalten oder bisherigen Bindungserfahrungen, gestaltet sich dieser Prozess ganz unterschiedlich. Ziel der Eingewöhnung ist es, eine tragfähige und vertrauensvolle Beziehung zwischen Fachkraft und Kind aufzubauen, um Gefühle von Sicherheit und Vertrauen zu übermitteln.
Nachdem das Aufnahmegespräch stattgefunden hat, findet in der Grundphase ein erstes Kennenlernen zwischen dem Kind und der noch neuen Umgebung statt. Nach kurzer Eingewöhnungszeit wird ein erster Trennungsversuch vorgenommen, wobei die Bezugsperson in unmittelbarer Nähe bleibt.
In der Stabilisierungsphase werden diese Trennungsphasen immer weiter ausgedehnt und die Fachkraft übernimmt erste pflegerische Tätigkeiten (Wickeln/ Essen/ Schlafen legen).
In der Schlussphase vollzieht sich die Integration des Kindes in den Kitaalltag in einem fließenden Prozess. Ein konstanter und stabiler Rahmen sowie geregelte Tagesabläufe und Rituale stellen strukturelle Rahmenbedingungen für eine reibungslose Eingewöhnung dar.
Bei dem Early-Excellence-Ansatz handelt es sich um ein ganzheitliches Konzept, bei dem Angebote der frühkindlichen Erziehung, Bildung und Betreuung mit familienunterstützenden Angeboten integriert werden. Die Einrichtungen verstehen sich hierbei als „Gemeinschaft forschend Lernender“. Der Name dieses Ansatzes vermittelt das Selbstverständnis, dass jedes Kind das Potential zu exzellenten, individuellen und wertvollen Leistungen hat, die sich in der wechselseitigen Zusammenarbeit mit den Familien und den pädagogischen Fachkräften herausbilden. Dadurch wird ein positiver, stärkenorientierter Blick auf die Kinder gerichtet. Beobachtungen und Dokumentationen werden als Grundlage für die individuelle Förderung der Bildungsprozesse genutzt. Die Betonung liegt ebenfalls auf einer Öffnung der Einrichtungen nach außen, um sich mit dem Stadtteil und Kooperationspartnern zu vernetzen. Die Etablierung einer Willkommenskultur in den Einrichtungen ermöglicht es, den Familien wertschätzend und auf Augenhöhe zu begegnen.
Gesunde Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich Kinder körperlich und geistig gut entwickeln können. Mit den Sinnen erschließen sich die Kinder die Welt- wir versuchen den Kindern in unseren Einrichtungen vielfältige sinnliche Essenserfahrungen zu ermöglichen.
Auch hier versuchen wir die Individualität und Vielfältigkeit unserer heutigen Gesellschaft wertschätzend aufzugreifen. Lebensmittelallergien, Unverträglichkeiten sowie kulturell bedingte Einschränkungen nehmen wir ernst. Ausreichend Trinken (Wasser, Tee oder Milch) stehen den Kindern jederzeit zur Verfügung.
Die Kooperation mit der Jugendzahnpflege, Referentenvorträge/Infoabende für die Eltern sowie Fortbildungen der Fachkräfte der Diakonie Frankfurt und Offenbach zu Themen wie Ernährung, Gesundheit oder Nachhaltigkeit zeichnen unser Bild einer zeitgemäßen Pädagogik aus.
Unser Verständnis von Partizipation zielt auf eine Beteiligung der Kinder in den sie betreffenden Alltagssituationen. Vorrangiges Ziel ist es hierbei, dass die Kinder lernen ihre eigenen Ideen, Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und auszudrücken. Sie können ihre Meinung vertreten, gleichzeitig aber auch Raum für Diskussionen zulassen und die Meinung anderer akzeptieren.
Demzufolge werden Kinder von uns als Experten ihrer eigenen Lebenswelt ernst genommen. Aktive Partizipationsmöglichkeiten für die Kinder reichen von Alltagsplanungen, wie Spielangeboten, Essensauswahl, über die Mitgestaltung von Projekten und Ausflügen, bis hin zu Raumgestaltungen. Autonomie und Selbstbestimmung des Kindes äußern sich auch darin, eigene Grenzen zu erkennen und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen.
Grundlage einer gelingenden Erziehungspartnerschaft ist der gegenseitige Dialog sowie eine wechselseitige Öffnung zwischen Eltern und Einrichtung. Auf Seiten der Kindertagesstätte geht es bei der Öffnung darum, den pädagogischen Alltag für die Familien transparent zu gestalten. Öffnung auf Seiten der Familie bedeutet, dass diese über das kindliche Verhalten sowie deren Entwicklungsziele und -Methoden offen sprechen.
Gelingt es uns, die Welt der Familie mit der Welt der Kita zu verbinden, entsteht eine Kontinuität zwischen beiden Lebensbereichen und die kindliche Entwicklung kann bestmöglich gefördert werden.
Wie Projekte einbezogen werden, Türen stehen immer offen, können in den Kita Alltag kommen, Kinder- und Familienzentren.
Eine lebendige soziale Kultur in den einzelnen Einrichtungen der Diakonie Frankfurt und Offenbach ist uns sehr wichtig. Die Vielfalt an unterschiedlichen Begegnungen, Gesprächen und Zusammenarbeiten prägen unser Bild. Diesbezüglich betrachten wir den Stadtteil als unseren Bewegungsraum und einen Blick auf die Lebenssituationen der Familien stellt eine wertschätzende Komponente unserer Arbeit dar.
Die Einrichtungen der Diakonie Frankfurt und Offenbach wirken durch öffentliche Veranstaltungen (wie Feste), Kooperationsbeziehungen zu Akteuren im Sozialraum (Vereine, Jugendzahnpflege, Polizei, Feuerwehr) und stadtteilbezogene Projekte in den Sozialraum hinaus. Eine enge Verzahnung zu den Grundschulen erleichtert den Übergang für alle Beteiligten. Der nachbarschaftliche Kontakt im Gemeinwesen wird ebenfalls durch eine Einbettung in das kirchliche und kommunale Gemeindeleben gestärkt. In Form von Fachbeiräten sind wir mit den Gemeinden vernetzt und stärken in diesem Sinne unser religionspädagogisches Konzept. Zudem wird dadurch die Möglichkeit geschaffen, den Familien unser Kulturverständnis näher zu bringen.
Die Prägung des christlichen Menschenbildes zeichnet die Tageseinrichtungen der Diakonie Frankfurt und Offenbach für Kinder aus, welche sich an einem respektvollen, achtsamen und liebevollem Umgang orientieren. Ein offenes Miteinander, die Wertschätzung der Schöpfung, Achtung der Natur, Teilhabe und Nächstenliebe bilden den Fokus unseres christlichen Handelns. Unser Selbstverständnis gründet darin, das Fundament, auf dem die Diakonie fußt, in unserer alltäglichen Arbeit aufzugreifen.
Die Übermittlung christlicher Werte (Begrüßen/ Bedanken/ Gegenseitige Hilfestellungen/ Teilen/ Verzeihen), ebenso wie das Feiern religiöser Feste und das Kennenlernen von Gott, bilden einen wichtigen Bestandteil unseres pädagogischen Konzeptes.
Alle Menschen werden bei uns ganzheitlich betrachtet, mit all ihren individuellen Stärken und Schwächen. Die Selbstbestimmtheit des Kindes, als auch seine Neugierde, die Welt zu erforschen, prägen unser konzeptionelles Verständnis.
Wir, der Bereich Tageseinrichtungen für Kinder der Diakonie Frankfurt und Offenbach, betrachten uns als ein Bindeglied zwischen Kindern, deren Familien, dem Fachpersonal sowie den Kirchengemeinden und üben Toleranz zwischen anderen Religionen und Nationalitäten. Demzufolge ist der Aufbau liebevoller Beziehungsstrukturen genauso wichtig wie Respekt und die Wahrung der Individualität. Wir schätzen die aktive Mitgestaltung der Familien an der Lebenswelt ihrer Kinder und freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Wir begreifen die Tageseinrichtungen der Diakonie Frankfurt und Offenbach für Kinder als lernende Organisationen, die ihre Qualität über vielfältige Methoden hinaus umsetzen:
• Weiter- und Fortbildungen • Supervisionen • Konzeptionstage zu einrichtungsspezifischen Themenschwerpunkten • Teambesprechungen sowie Vor- und Nachbereitungszeiten • Kontinuierliche Reflexionsprozesse • Bildungsurlaub
Durch die eigene Fortbildungsabteilung der Diakonie Frankfurt und Offenbach zur Frühpädagogik und Fachberatung stehen uns individuelle Qualifizierungsmöglichkeiten für die Fachkräfte zur Verfügung und ermöglichen eine enge und intensive Zusammenarbeit mit den Einrichtungen.
Die Zertifizierungen der Einrichtungen nach dem Qualitätsmanagement-Instrument ISO9001 werden nachhaltig in den Einrichtungen etabliert. Der intensive Austausch sowie das Erhalten konstruktiver Kritik seitens der Eltern bilden einen Rahmen, unsere Arbeit noch zielgerichteter und effektiver zu gestalten. Voraussetzung dessen ist unser Verständnis über transparente Arbeitsstrukturen auf allen Ebenen.
Die Gewährleistung einer zeitgemäßen Pädagogik, welche die Erwartungen der Familien konstruktiv aufgreift, steht im Fokus unserer Qualitätsentwicklung und unserem selbst gestellten Anspruch.